Erstes Norddeutsches Steeldrum-Meeting an der GS Horn

Einen Tag nach unserem 2. Musiktag fand an unserer Schule das "1. Norddeutsche Steeldrum-Meeting" statt. Unsere Schule hatte vier Steelbands aus anderen Städten eingeladen, um ein gemeinsames Konzert zu veranstalten.
Nun sind ja Steeldrums nicht unbedingt besonders bekannt in Hamburg. Wer weiß schon, dass die ehemaligen Ölfässer, die in Trinidad zu Traditionsinstrumenten umfunktioniert werden, wunderbare Töne hervorbringen und extra dafür von Steeldrum-Herstellern in wochenlanger Handarbeit mit verschiedenen Hämmerchen "zurechtgeklopft" werden? Wer weiß schon, dass in Dortmund eine eigene Steeldrum-Szene existiert, dass in London diese Instrumente für die Jugend-Sozialarbeit angeschafft werden, und dass in Oldenburg der Autodidakt Rüdiger Jürges wunderschöne Instrumente baut?
Fritz Gleiß, der die Spaßparade der Altonale im Haus Drei organisiert, und unsere GS Horn, die als einzige Hamburger Schule Steeldrums aus Trinidad besitzt, wollten es in diesem Jahr allen verkünden: Hamburg lädt ein zum Karibik-Feeling.
Drei Tage lang spielten Steelbands aus Deutschland und Groß Britannien für ein immer größer werdendes Fan-Publikum. Am Freitag in der GS Horn, am Samstag in der Friedenskirche Altona, und am Sonntag auf der Spaßparade der Altonale.
Unser Konzert begann am Nachmittag mit der Anreise Rüdiger Jürges', der zunächst einmal unsere Instrumente stimmte, die es dringend nötig hatten. Sein eigens dafür entwickeltes Computerprogramm half ihm bei dieser komplizierten Aufgabe.

Herr Schmidt-Landmeier nutzte die spärlichen Pausen zwischen dem Aufbau und der Begrüßung der Gäste, die traumhaft schön klingenden Bass-Steeldrums des Meisters zu bewundern.

 

Das gut besuchte Konzert - gut besucht, weil auch die Steelbands sich gegenseitig intensiv zuhörten, um einige Tricks und Spieltechniken abzugucken - wurde moderiert von Mr. Francis Hee Houng, der als Trinidanian schon lange in Hamburg wohnt, unserer Schule die Anschaffung der 10 Pans (so nennen die Trinidanians ihre "Pfannen") ermöglichte und als "Patenonkel" unserer Steelband "Steel-Art" fungiert.

Für das Haus Drei richtete der Geschäftsführer, Otto Clemens, freundliche Grußworte an unsere Gäste mit der Bitte, auch im nächsten Jahr wieder die Hamburger mit ihrer herrlichen Musik zu erfreuen.

 

Das Konzert wurde eröffnet von unseren "Kleinen" des Wahlpflichtkurses Musik Kl. 7, die unter der Leitung von Herrn Schmidt-Landmeier ihr Programm von drei Anfänger-Songs witzig und lächelnd präsentierten. Schon bei diesem Auftritt zeigte unser hochmotiviertes Publikum, dass es jede Band mit einem kraftvollen und wohlgesonnenen Applaus bedenken würde.
Es folgten die "Hot Pans" aus Selm unter der Leitung von Herrn Grieser, die schon seit 10 Jahren an dem Gymnasium Selm in Kooperation mit der Selmer Jugendmusikschule karibische Sounds erklingen lassen. Unsere "Steel-Art" bekam ganz große Augen, als sie hörten, wie weit man als SchülerIn bei entsprechendem Training und Einsatz kommen kann!
"Pan Explosion" aus Berlin begann vor Jahren als Schülergruppe unter der Leitung Hans-Joachim Lesches, aber nach dem Abitur konnten die nun Erwachsenen nicht mehr von den Instrumenten lassen. Verständlich bei dem überaus professionellen Sound der Gruppe! Die Nachfolge-Schülerband "Unknown Steelband" musste leider absagen, wir sind aber sicher, dass sie im nächsten Jahr dabei ist.
Die Oldenburger "Cadillac-Steelband" des genialen Instrumentenbauers Rüdiger Jürges hatte zunächst Pech, ihre Wagen standen zu Beginn des Konzertes noch 50 km vor Hamburg im Stau. Wir nutzen die Gelegenheit wie typische Trinidanians mit der Situation umzugehen: die anwesenden Steelbands spielten im fliegenden Wechsel, zwischendurch kam ein Handy-Anruf, wie weit die Oldenburger schon zum Horner Kreisel vorgedrungen waren, und zum Ende des Abends waren dann doch noch alle SpielerInnen der Cadillacs anwesend um das Publikum mit wunderschönen Arrangements zu verzaubern.
Auch Herr Fischer, der unermüdlich jede Musikveranstaltung in wunderbares Licht taucht, und Herr Everling, ohne dessen profunde Kenntnisse des Abmischens und Mikrofonierens kein Konzert an der GS Horn stattfinden könnte, genossen den Abend trotz ihrer unverzichtbaren Aufgaben.

 


Zum Ende des unvergesslichen Konzertabends zeigte uns Rüdiger Jürges noch die besonderen Probleme eines Steeldrummers, sich vor dem Publikum elegant zu verbeugen. Eine in der Tat höchst komplizierte Aufgabe...

 

Die Fete danach

Wo sollen 60 Steeldrummer unterkommen, die an den nächsten zwei Tagen noch einige Auftritte zu bewältigen haben? Im "Hotel GS Horn" natürlich.
Herr Laser, der tolle und stets hilfsbereite Hausmeister des Gebäudes Rhiemsweg 6, hatte schon am Nachmittag drei Unterrichtsräume und den Spielkeller übernachtungstauglich zurecht gemacht und mit Herrn Schmidt-Landmeier den Musikraum für die große Aftershow-Party umgestaltet. Frau Jepsen hatte mit einer 10. Klasse ein Buffet gezaubert, das seinesgleichen suchte.
So fühlten sich unsere Gäste denn auch freundlich umsorgt, zumal auch unsere Steelband-SpielerInnen bis spät in die Nacht halfen, die Instrumente der Gäste in die Wagen zurück zu tragen und die Autos und den Bus zum anderen Gebäude zu dirigieren.
Beim gemeinsamen Speisen ergaben sich viele neue Kontakte, wurde über Spieltechniken und Instrumente gefachsimpelt, und später durften noch die Räume "ausgehandelt" werden, in denen man schlafen wollte.

Der nächste Tag: Konzert in der Friedenskirche Altona

Der (zu) frühe Morgen begann für alle MusikerInnen mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet, das die gute Frau Gezer mit ihrer Tochter in unserer Schulcafeteria anbot. Frau Jepsen half spontan mit, da sie immer mithilft, wenn geholfen werden muss, und Herr Schmidt-Landmeier organisierten die Abfahrt der Bands nach Altona, wo Fritz Gleiß vom Haus Drei einen Empfang aller Steelbands (mittlerweile waren weitere Bands in Hamburg angekommen, auch "Nostalgia" aus London) im Rathaus organisiert hatte. Während in der Schule die Räume für den Abend und die zweite Übernachtung hergerichtet wurden, schauten sich unsere Gäste die Altonale an und gaben an verschieden Orten kleine Zusatzkonzerte.
Am Abend um 18 Uhr fand das zweite große Konzert "Karibik in Concert" in der Friedenskirche Altona statt. Fritz Gleiß und Herr Schmidt-Landmeier moderierten die unglaublich versierte Jugendgruppe der Profiband "Nostalgia" an, begrüßten die fantastische "Bäng Bäng" aus Dortmund, die alleine und mit ihren Freunden, der ebenso überzeugenden "Nostalgia" aus London, auftrat, freuten sich über einen zweiten Abend mit "unseren" "Hot Pans" aus Selm und "Pan Explosion" aus Berlin und beendeten den Abend mit den poppigen Klängen der Show-Steelband "Kolibris" aus Bad Bernau.


Zweite Nacht und Spaßparade am Sonntag

Von dem Buffet war noch so viel übrig geblieben, dass unsere Gäste auch vor der zweiten Übernachtung in unserem "Hotel GS Horn" ein leckeres Nachtmahl einnehmen konnten. Einige Gruppen nutzen ihren Aufenthalt in Hamburg, nachts noch ein wenig die Stadt anzuschauen, aber kurz nach 24 Uhr trafen auch die letzten Nachtschwärmer ein, um sich noch eine ein Mütze voll Schlaf zu gönnen.
Wieder erschien Frau Jepsen am frühen Sonntagmorgen, um Frau Gezer beim Frühstück zu helfen und mit Herrn Schmidt-Landmeier nach einem langen Abschied von allen Gästen den Musikraum und die Unterrichtsräume in ihren Urzustand zurück zu versetzen, das Geschirr zu spülen und die üblichen Kontrollgänge zu absolvieren, denn am nächsten Morgen sollte der Schulbetrieb ja wie gewohnt beginnen können. Gegen 12 Uhr erschien Herr Schmidt-Landmeier dann durch die extrem kurzen letzten Nächte schon reichlich angeschlagen auf dem Park neben Haus Drei in Altona, um nachzuschauen, ob "unsere" Steelbands auch alle richtig angekommen waren und auf ihren Lastwagen Platz gefunden hatten, auf denen sie dann zusammen mit 65 Bands und Gruppen durch den Stadtteil Altona ziehen durften.
Bevor hier ein paar Fotos die Atmosphäre dieses immer wieder unvergleichlichen Umzuges wiedergeben dürfen, möchten wir uns bei allen Mitwirkenden an diesem Steeldrum-Marathon bedanken:
Bei Frau Jepsen (einfach für alles!), Herrn Fischer (Licht und Organsiation), Herrn Everling (Ton), Frau Gezer (Frühstück), Herrn Laser (Auf-, Abbau und Hilfe), Fritz Gleiß (Spaßparade und Motor des Ganzen), Francis Hee Houng (Moderation und Patenonkel unserer Steel-Art), bei unseren Steel-Art-HelferInnen, bei Norbert Hecht und seinem Partner, die von allen Konzerten wunderschöne Videos gemacht haben, bei Gerd v. Borstel für seine tollen Audio-Aufnahmen, bei Rüdiger Jürges für das unentgeldliche Stimmen unserer Pans und natürlich bei unseren Gästen für ihre gute Laune, ihre Spielfreudigkeit und ihre Geduld, wenn mal etwas nicht auf Anhieb klappte.
Es wird ein 2. Steeldrum-Treffen geben im nächsten Jahr, das lassen wir uns nicht entgehen. Wir freuen uns schon jetzt darauf!